Franz Radziwill

   

geboren
gestorben

6. Februar .1895 in Strohausen in der Wesermark
12. August 1983 in Wilhelmshaven



1901-1913

nach Abschluß der Volksschule in Bremen 1909 Maurerlehre, 1913 mit der Gesellenprüfng abgeschlossen.

1913-1915 aufgrund hervorragender Prüfungsleistungen Zulassung zum Architekturstudium an der Höheren Technischen Staatslehranstalt für Architektur in Bremen. Daneben Zeichenkurse an der Bremer Kunstgewerbeschule. Bekanntschaft mit den Künstlern der Kolonien in Fischerhude und Worpswede (Otto Modersohn, Heinrich Vogeler, Clara Rilke-Westhoff).
1915-1919

Als Soldat in Rußland, Flandern und Nordfrankreich, englische Kriegsgefangenschaft in Manancourt. Expressionistischs Frühwerk: vor allem Aquarelle und Zeichnungen. Nach Rückkehr nach Bremen 1919 Wiederaufnahme des Studiums an der Kunstgewerbeschule.

1920-1923

Umzug nach Berlin. Ausstellungen bei Cassirer und der Galerie Nierendorf. Bekanntschaft mit Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel, Max Pechstein, George Grosz, Otto Dix und Rudolf Schlichter, Walter Gropius, Alban Berg und Arnold Schönberg. Mitglied der Novembergruppe und der "Freien Secession". 1921 und 1922 Aufenthalte in Dangast am Jadebusen auf Empfehlung Schmidt-Rottluffs. 1923 endgültiger Umzug nach Dangast.

1925-1931

Reise in die Niederlande. Beschäftigung mit der niederländischen Malerei des 16. bis 18. Jahrhunderts.
Unter Hinwendung zur "Neuen Sachlichkeit" Entwicklung der Malweise des "Magischen Realismus."
Dank eines Stipendiums Hamburger Kaufleute 1927-1928 Studienaufenthalt in Dresden. Arbeitet im Atelier von Otto Dix. Auseinandersetzung mit der Malerei Caspar David Friedrichs und Carl Gustav Carus'. Reise in die Tschechoslowakei. Ab 1930 weitere Studienreisen in die Niederlande.

1933-1936

Gründung der Gruppe "Die Sieben" mit Theo Champion, Adolf Dietrich, Hasso von Hugo, Alexander Kanoldt, Franz Lenk und Georg Schrimpf.
Übernahme der Professur Paul Klees an der Kunstakademie Düsseldorf
(1935 erzwungener Rücktritt). 1935 Beschlagnahmung von 51 Bildern seines expressionistischen Frühwerks als "entartete" Kunst aus dem Museum Hamburg. Rückkehr nach Dangast.

1936-1939

Schiffsreisen u.a. nach Brasilien, in die Karibik, Großbritannien und Skandinavien.
Ab 1938 Einzelausstellungsverbot und Beschlagnahmung von Bildern aus Museen, Kontrolle seiner malerischen Tätigkeit durch die Gestapo

1939-1941 Soldat an der Westfront
1942-1944 Wegen seines Alters vom Wehrdienst befreit. Rückkehr nach Wilhelmshaven
1944-1945 zum Fabrikdienst, später zum Volkssturm dienstverpflichtet. Für kurze Zeit in englischer Kriegsgefangenschaft.
1946-1962 Ausbau des Hauses in Dangast und 2. Ehe. Reisen in die DDR und nach Südfrankreich.
1963-1964 Rompreis der Deutschen Akademie. Studienjahr in der Villa Massimo in Rom. Reise durch Griechenland.
1965-1971 Vielbeachtete Retrospektiven in deutschen Kunstmuseen. Großer Niedersächsischer Staatspreis (1970) und Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland (1971).
1972-1983 Wegen eines Augenleidens 1972 Aufgabe der Malerei.
Am 12. August 1983 stirbt Radziwill in Wilhelmshaven.
   

Werke befinden sich u.a. in folgenden Museen:

Nationalgalerie, Berlin
Kunsthalle Bremen
Franz-Radziwill-Haus und -Museum, Dangast
Hessisches Landesmuseum, Darmstadt
Kunstmuseum Düsseldorf
Kunsthalle Emden
Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloß Gottorf
Kunsthalle Hamburg
Städtisches Museum, Kalkar
Kunsthalle, Karlsruhe
Kunsthalle zu Kiel
Kunsthalle, Mannheim
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg
Niedersächsisches Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte Oldenburg
Kulturgeschichtliches Museum, Osnabrück
Museum Ostdeutsche Galerie, Regensburg
von-der-Heydt-Museum, Wuppertal

 

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